【译作】里尔克《杜伊诺哀歌》第四首

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里尔克:《杜伊诺哀歌》第四首
哦,生命之树,
我们并不协调同步,
我们迟误而仓促
我们同时意识到花开与花落。
在什么地方,狮子们依旧走过,
可是我们,当凝神思索某件事物,
与我们形影不离的就是冲突。
恋人们不就是总在挑战对方的界限
而给一幅速写辛辛苦苦地准备
我们从来不知道
自己情感的真实重要的轮廓
谁不曾忐忑不安地坐在心的帘幕之前?
幕启现出别离的场景
不是那个人。够了!
无论他的动作是如何轻快,
我无法忍受这些半遮半掩的面具,
宁可要木偶。它至少真实。
我会忍受填充的外皮、拉线,
这里。我就在前面。
我依然坐在这里。总是可以观看。
我难道不正确?
父亲:你品尝了一下我的生命,
你的生命就变得那样苦涩。
随着我的成长,你不断地品尝
你在我模糊不定的眼神里搜索——
你啊,我的父亲,自从你离世
你放弃了死者本该拥有的安宁,
还有女人们,我难道不正确,
你们爱过我,为了我对你们微薄初始的爱。
而我总是从中逃走,
甚至在我爱着的时候,
如果我觉得自己必须在木偶剧台前守候,
一位天使不得不到场出面,
到了那个时候,
也只有到了那个时候,
在上面,超越了我们之外,天使表演。
至少,那些垂死的人们一定看得见
在我们这里,没有什么能够以它的本质存在。
哦,在那些童年的时光,
那时我们觉得自己在生长,
一半是为了应承
然而,独自的时候,
那时我们站在那里,
谁展示一个孩童的原初本相?
谁把他安置在他自己的星座,
谁从变硬的灰面包悟出孩童的死亡,
理解杀人凶手是容易的。
可是,这 --
--这,是无法表述。
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--注释--
1:“眯着棕色眼睛的男孩”指里诗人的堂兄
Egon von Rilke,七岁去世。里尔克另有专门纪念他的一首十四行诗。
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里尔克原文("Duineser
Elegien“
O
BÄUME Lebens, o wann winterlich?
Wir sind nicht einig. Sind nicht wie die Zug-
vögel verständigt. Überholt und spät,
so drängen wir uns plötzlich Winden auf
und fallen ein auf teilnahmslosen Teich.
Blühn und verdorrn ist uns zugleich bewußt.
Und irgendwo gehn Löwen noch und wissen,
solang sie herrlich sind, von keiner Ohnmacht.
Uns aber, wo wir Eines meinen, ganz,
ist schon des andern Aufwand fühlbar. Feindschaft
ist uns das Nächste. Treten Liebende
nicht immerfort an Ränder, eins im andern,
die sich versprachen Weite, Jagd und Heimat.
ein Grund von Gegenteil bereitet, mühsam,
daß wir sie sähen; denn man ist sehr deutlich
mit uns.
des Fühlens nicht: nur, was ihn formt von außen.
Der schlug sich auf: die Szenerie war Abschied.
Leicht zu verstehen. Der bekannte Garten,
und schwankte leise: dann erst kam der Tänzer.
Nicht
er ist verkleidet und er wird ein Bürger
und geht durch seine Küche in die Wohnung.
lieber die Puppe. Die ist voll. Ich will
den Balg aushalten und den Draht und ihr
Gesicht und Aussehn. Hier. Ich bin davor.
Wenn auch die Lampen ausgehn, wenn mir auch
gesagt wird: Nichts mehr –, wenn auch von der Bühne
das Leere herkommt mit dem grauen Luftzug,
wenn auch von meinen stillen Vorfahrn keiner
mehr mit mir dasitzt, keine Frau, sogar
der Knabe nicht mehr mit dem braunen Schielaug:
Ich bleibe dennoch. Es giebt immer Zuschaun.
Hab ich nicht recht? Du, der um mich so bitter
das Leben schmeckte, meines kostend, Vater,
den ersten trüben Aufguß meines Müssens,
da ich heranwuchs, immer wieder kostend
und, mit dem Nachgeschmack so fremder Zukunft
beschäftigt, prüftest mein beschlagnes Aufschaun, –
der du, mein Vater, seit du tot bist, oft
in meiner Hoffnung, innen in mir, Angst hast,
und Gleichmut, wie ihn Tote haben, Reiche
von Gleichmut, aufgiebst für mein bißchen Schicksal,
hab ich nicht recht? Und ihr, hab ich nicht recht,
die ihr mich liebtet für den kleinen Anfang
Liebe zu euch, von dem ich immer abkam,
weil mir der Raum in eurem Angesicht,
da ich ihn liebte, überging in Weltraum,
in dem ihr nicht mehr wart . . . .: wenn mir zumut ist,
zu warten vor der Puppenbühne, nein,
so völlig hinzuschaun, daß, um mein Schauen
am Ende aufzuwiegen, dort als Spieler
ein Engel hinmuß, der die Bälge hochreißt.
Engel und Puppe: dann ist endlich Schauspiel.
Dann kommt zusammen, was wir immerfort
entzwein, indem wir da sind. Dann entsteht
aus unsern Jahreszeiten erst der Umkreis
des ganzen Wandelns. Über uns hinüber
spielt dann der Engel. Sieh, die Sterbenden,
sollten sie nicht vermuten, wie voll Vorwand
das alles ist, was wir hier leisten. Alles
ist nicht es selbst. O Stunden in de Kindheit,
da hinter den Figuren mehr als nur
Vergangnes war und vor uns nicht die Zukunft.
Wir wuchsen freilich und wir drängten manchmal,
bald groß zu werden, denen halb zulieb,
die andres nicht mehr hatten, als das Großsein.
Und waren doch, in unserem Alleingehn,
mit Dauerndem vergnügt und standen da
im Zwischenraume zwischen Welt und Spielzeug,
an einer Stelle, die seit Anbeginn
gegründet war für einen reinen Vorgang.
Wer zeigt ein Kind, so wie es steht? Wer stellt
es ins Gestirn und giebt das Maß des Abstands
ihm in die Hand? Wer macht den Kindertod
aus grauem Brot, das hart wird, – oder läßt
ihn drin im runden Mund, so wie den Gröps
von einem schönen Apfel? . . . . . . Mörder sind
leicht einzusehen. Aber dies: den Tod,
den ganzen Tod,
noch
sanft zu enthalten und nicht bös zu sein,
ist unbeschreiblich.